Messe

Nach der Messe ist vor der Messe!

Messefazit zur bisher größten IDS in Köln

 

Wie nach jeder IDS kommt man, durch das schier unüberschaubare Angebot mehr oder weniger abgeschreckt, nach Hause und fragt sich wieder einmal: Bin ich noch richtig aufgestellt? Verpasse ich einen Trend? Und wie lange hält dieser Trend? Wann kommt denn endlich die digitale Revolution in der Praxis?

 

Lesen Sie hier, welche Meinungen Ihre Kolleginnen und Kollegen vertreten, folgen Sie unseren Beobachtungen und hören Sie dabei immer auf Ihre innere Stimme …

 

Dr. Sascha Nebling, Praxis Schwan/Nebling, Koblenz:

Mein Schwerpunkt beim diesjährigen Besuch der IDS galt neuen Trends rund um das Thema Befestigung von laborgefertigten Restaurationen. Bei vielen Herstellern ist ein Trend zu einem neuen Ein-Flaschen-Universal-Bondingsystem zu erkennen. Die Bondings dieser neuesten Generation versprechen sehr viel und sollen natürlich auch alle viel besser sein als die Vorgängerprodukte. Ich bin auf die ersten großen Systemvergleiche gespannt und hoffe, dass die Erwartungen, die die Hersteller erzeugen, auch erfüllt werden. Ein neues Produkt, welches wir jetzt in unseren Befestigungsablauf integrieren wollen, ist Ivoclean® von Ivoclar Vivadent. Damit können Speichelrückstände, die durch die Anprobe die Zementierungsflächen der Restaurationen kontaminieren, rückstandslos entfernt werden. Das ist durch das Reinigen mit Alkohol bisher leider nicht vollständig gewährleistet.

 

 

 

Roman Sattelberg, Praxis Dr. Franke/Sattelberg, Koblenz:

Ich bin schon seit vielen Jahren Cerec-Anwender und hatte mich diesbezüglich im CAD/CAM-Bereich der IDS umgesehen. Für mich stand das Thema digitale Abformung auf der Agenda. Bei den angebotenen Lösungen sehe ich es noch nicht, dass sich diese Technik einwandfrei in den Praxisablauf integrieren lässt. Die technische Ausstattung einer Praxis und die Anforderungen an den Prozess halten bei einer Integration solcher Systeme zurzeit einer wirtschaftlich seriösen Betrachtung nicht stand. Diese Verhältnismäßigkeit sehe ich aber möglicherweise in zwei Jahren.

 

 

 

 

Manfred Keßler, Geschäftsführer Bruns und Klein Dentalfachhandel, Koblenz:

Für uns geht der Trend eindeutig zur digitalen Abformung. Es zeichnet sich allerdings bei einigen Systemen eine Verfahrensänderung im Prozessablauf ab: Dem Zahnarzt wird „nur noch“ die Möglichkeit der Aufnahme der Daten zugeteilt. Er hat nur noch selten die Option, die aufgenommenen Daten auch zu bearbeiten. Die Bearbeitung findet auf der Empfängerseite statt, wo auch immer diese ist. Eine wesentliche Vereinfachung ist in der Füllungstherapie zu beobachten: Unter der Bezeichnung „Bulk Fill“ bietet fast jeder Anbieter von Füllungsmaterialien ein lichthärtendes Material an, welches bis zu 4 mm Kavitätentiefe aushärtet. Im Hygienebereich steht auch die Dokumentation derselben im Fokus. Hier sind unserer Meinung nach zwei universell einsetzbare Softwareangebote interessant: SegoSoft, www.segosoft.de, und DIOS, www.dios.de.

 

 

Dr. Karl-Heinz Ehmig, Taunusstein:

Da ich in meiner Praxis den Bereich des digitalen Röntgens ausbauen will, galt mein diesjähriger Besuch der IDS der weiteren Digitalisierung von Praxisprozessen. Wenn man sich allerdings in diesen Bereichen schon auskennt, mangelt es deutlich an der Beratungskompetenz an den Messeständen der verschiedenen Hersteller. Je komplexer die Digitalisierung der Praxis wird, umso mehr fehlt bei der Industrie die Beratungskompetenz in der Breite. Mehr Messebesucher bedeuten nicht automatisch mehr Qualität bei Ausstellern und Händlern. Ich werde nach dem Messebesuch noch intensiver das Gespräch mit den Depots suchen, um meine Investitionsentscheidungen in aller Ruhe und mit den benötigten Informationen treffen zu können.