Hamburg – das Tor zur Welt
15. Dentsply Friadent World Symposium
Artikel der Qintessenz Zahntech 2012; 38(5):627-628
geschrieben von Maurice Wiesmaier
Vom 16. bis 17. März war Hamburg nicht nur das Tor zur Welt, sondern auch zur Implantologie, denn über 2.500 Teilnehmer aus über 60 Ländern trafen sich dort zum 15. Dentsply Friadent World Symposium, um mehr als 100 international anerkannten Referenten zuzuhören.
Bereits zum Auftakt des Symposiums am Donnerstag kamen zahlreiche Besucher zum Vorkongress sowie zum „Forum Dental Implants in Practice“: In zwei exklusiven Workshops erlernten die Teilnehmer von erfahrenen Experten Augmentationstechniken sowie Grundtechniken der Weichgewebschirurgie. Im „Forum“ stellten erfahrene Anwender erstmals einem größeren Publikum erfolgreiche Behandlungslösungen und zukunftsweisende Konzepte aus eigener Praxis vor.
Bei der Eröffnungsrede im Hamburger Congress Center stellte Dr. Werner Groll, Geschäftsführer der Dentsply Friadent, den Erfolg Friadents auf dem Implantatmarkt dar. So wachse das Unternehmen schon seit fünf Jahren stärker als der Gesamtmarkt der Implantologie. Groll sieht aber noch weiteres Potenzial, da Europa im Vergleich zu anderen Märkten wie Nordamerika und Asien immer noch hinter der erwarteten Entwicklung hinterherhinke. Der Grund für das starke Wachstum von Friadent sei unter anderem, dass Dentsply Friadent seinen Kunden helfe, am Markt erfolgreich zu sein, und dies nicht nur mit Produkten, sondern auch bei Planung und Marketing. Ein kurzer Ausblick auf „The new Powerhouse in Implant Dentistry“, wie Dr. Groll das Unternehmen nach dem Zukauf der Implantatsparte von Astra Tech nannte, wurde gegeben.
Im Anschluss stellte Dr. Groll den wissenschaftlichen Beirat des Symposiums vor und David A. Garber, DMD, Atlanta, USA, Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg, und Prof. Dr. Ye Lin, Bejing, ließen es sich nicht nehmen, ebenfalls mit Fachreferaten ihren Teil zu dem Gelingen des Symposiums beizutragen. So zeigte Garber im Folgenden auf, dass es nicht nur die Restauration sei, die eine schöne Arbeit ausmache, sondern wie sich diese in das gingivale Umfeld integriere. Die Passung von CAD/CAM-gefertigten Implantataufbauten und Implantatverbindungen ermögliche dies. Die Erkenntnis, dass man den Bedürfnissen der Patienten nachgehen muss, setze sich bei Industrie glücklicherweise immer mehr durch, so Garber.
Prof. Khoury bestätigte dies und betonte, dass man als Zahnarzt die Unterstützung der Industrie und Forschung brauche, da diese Materialien und Produkte für atraumatische OPs, Augmentationen und Prozesse zur Positionierung von Implantaten entwickelten, die man als Behandler dann für seine Patienten nutzen könnte.
Dieser Meinung war auch Prof. Dr. Lin, der diese Erkenntnisse und wissenschaftliche Informationen auch durch Langzeitergebnisse bestätigt haben möchte. Diese müssen von der Industrie geliefert werden.
Entsprechend dem Kongressthema „Mastering Tissue Response Successfully“ wurden am Freitag und Samstag in den verschiedenen Sessions die wesentlichen Bausteine für erfolgreichen Gewebeerhalt und ästhetische Langzeitlösungen ausführlich behandelt. Dies sind einerseits Aspekte wie Implantatdesign, Implantatoberfläche, das Abutment, die Implantat-Abutment-Verbindung, aber auch die verwendeten Protokolle, rekonstruktive Behandlungskonzepte, neue Ansätze im implantologischen Vorgehen und die Weiterentwicklung der digitalen Zahnheilkunde spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Alles in allem war es ein gelungenes, sehr gut organisiertes Symposium, das Dentsply Friadent in Hamburg veranstaltete. Man kann sich sicherlich auf das nächste Symposium 2014 in Wien freuen.